BIM – erste vollständige Implementierung

BIM steht für Building Information Modeling. Seit vielen Jahren schon spricht, denkt und träumt man davon. Von der Möglichkeit, ein komplexes Gebäude, wie z.B. ein Schwimmbad, mit allen Beteiligten (Architekten, Lieferanten, Bauunternehmer, Planer) vollständig am Reißbrett zu entwerfen, auszustatten, zu planen und auszuführen. Unvorhergesehene Herausforderungen zu vermeiden und alle Installationsarbeiten wie geplant verlaufen zu lassen, da das Gebäude am PC schon im Vorfeld für jeden sichtbar ist. Der Benutzer kann durch das Gebäude hindurchgehen, noch ehe es existiert. Kommt es zu einem Konflikt – beispielsweise mit Bauteilen wie Rohren oder Kabeln, die ineinander verlaufen – kann dies direkt im Entwurf angepasst werden. Beim Objekt sind die Namen und Kommunikationskanäle der verantwortlichen Entwerfer angegeben.  Mit wenigen Mausklicks können Zulieferer Konflikte sofort in gegenseitiger Absprache lösen. Der gesamte Bauprozess wird im Vorfeld “lebensecht” virtuell durchlaufen. Beim eigentlichen Bau führt dies zu erheblichen Einsparungen im Hinblick auf Kosten, Durchlaufzeiten, CO2-Emissionen, Energieverbrauch, eventuelle “Überraschungen” etc.

Anspruchsvolle Nachhaltigkeitskriterien

Während der Planungs- und Bauphase war die Bauirma Pellikaan Bauunternehmen Deutschland GmbH an die Nachhaltigkeitskriterien gebunden, die die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) speziell für das neue Schwimmbad erarbeitet hatte. Dieser Verband hat die Qualität der Umsetzung gesichert, dokumentiert und schließlich auch zertifiziert. Unter anderem durch die Beauftragung von WaterVision (als Lieferant für die Unterwasserbeleuchtung) wurden diese Kriterien erfüllt. Watervision hat sich auf die Fahnen geschrieben, mögliche Auswirkungen auf die Umwelt einzudämmen und legt großen Wert auf Kreislaufwirtschaft. Dies spiegelt sich unter anderem darin wider, dass Infrastruktur und Scheinwerfergehäuse während der Lebensdauer des Schwimmbades durch Wiederverwendung erhalten bleiben.

Das neue Blütenbad in Leichlingen

Nachhaltigkeit und Reduzierung des CO2-Ausstoßes standen beim Bau des Schwimmbades im Mittelpunkt. Dies sind auch wichtige Themen beim Betrieb des Schwimmbades. Zum Einsatz kommen modernste Systeme und technische Lösungen, die den Anforderungen an die Energieeffizienz von Schwimmbädern gerecht werden. Dazu gehören optimale Dämmmaßnahmen für die Gebäudehülle, eine moderne Lüftung mit Wärmerückgewinnung, eine optimale Wasserhydraulik, effiziente Pumpeninstallationen und eine energieeffiziente (Unterwasser-)Beleuchtung. Das Dach wurde darüber hinaus mit hochwertigen Sonnenkollektoren ausgestattet.

Effizienterer und schnellerer Bauprozess

Als Pilotprojekt wurde das Bauvorhaben komplett mit BIM geplant und realisiert. Alle Beteiligten konnten im Vorfeld abstimmen, wie Rohre, Verkabelung und andere architektonische Elemente optimal nebeneinander auszuführen waren. Dies führte zu einem effizienteren und schnelleren Bau- und Ausschreibungsprozess. Als Zulieferer hat WaterVision auch seine Lichtinfrastruktur digital in 3D in das Modell integriert. Arbeits- und Ressourcenplanung waren so eng aufeinander abgestimmt und auf Herausforderungen konnte schnell reagiert werden.

Vorreiterrolle

Das Bauunternehmen Pellikaan hat bei diesem Projekt eine hervorragende Vorreiterrolle eingenommen, BIM mit Begeisterung ermöglicht und auch die Beteiligten zur Zusammenarbeit motiviert. Technisch gesehen sieht der Benutzer genau, was jeder wann tut. Das Blütenbad Leichlingen ist nicht nur eine der ersten BIM-Implementierungen im Schwimmbadbau, sondern erhält auch die erste Zertifizierung eines Hallenbades nach den Richtlinien des BIM Level 2 (Open BIM).

Das neue Schwimmbad

Im neuen, modernen und barrierefreien Hallenbad befindet sich ein 25 Meter langes Schwimmbecken mit 6 Bahnen, einer Seitentreppe und Startblöcken. Die Wassertemperatur beträgt hier 26° Celsius. Im Variobecken ermöglicht ein vollständig flacher Boden eine flexible Einstellung der Wassertiefe von 1,80 m bis 0 m, je nach Bedarf der Nutzergruppe. Attraktionen wie Wasserspeier und Massagedüsen sind in den 28°C warmen Pool integriert. Die Beleuchtung von WaterVision ist zu 100% flächenbündig in der Wand montiert, so dass der bewegliche Boden ungehindert passieren kann und Besucher am Scheinwerfer nicht klettern können. Schwimm- und Variobecken sind durch eine Glaswand akustisch voneinander getrennt. Für die jüngsten Gäste gibt es ein Planschbecken mit einer Wasserfläche von ca. 60 m² in verschiedenen Wassertiefen, eine Kleinkindrutsche und einen kleinen Indoor-Spraypark.

©Joanna Kischka, Leichlinger Bäderbetriebs- und Beteiligungs-GmbH

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